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Notardolmetschen – Präzision, Neutralität und Vorbereitung im Mittelpunkt

Notardolmetschen – Präzision, Neutralität und Vorbereitung im Mittelpunkt

Ein typischer Einsatzbereich von Dolmetschern sind notarielle Beurkundungen. Hier ist die Sprachmittlung nicht nur eine sprachliche, sondern auch eine juristische Herausforderung. Wer in diesem sensiblen Umfeld arbeitet, muss genau, unparteiisch und bestens vorbereitet sein.

Notardolmetschen - Die Arbeit in einem rechtlich sensiblen Einsatzbereich

Die Tätigkeit von Dolmetschern bei notariellen Beurkundungen erfordert besondere Fachkenntnisse und eine sorgfältige Vorbereitung. Anders als in vielen anderen Dolmetschsituationen geht es hier nicht nur um sprachliche Verständigung, sondern um die präzise und rechtssichere Übertragung juristisch komplexer Inhalte. Notarielle Verfahren betreffen in der Regel weitreichende Entscheidungen mit rechtlichen und finanziellen Konsequenzen, weshalb professionelle Dolmetscher hierbei unerlässlich sind. Typische Einsatzbereiche sind unter anderem Grundstücks- und Immobilienkaufverträge, Eheverträge, Gesellschaftsgründungen sowie die Erteilung oder Beglaubigung von Vollmachten. In all diesen Fällen ist eine notarielle Beurkundung gesetzlich vorgeschrieben, um die Wirksamkeit und Nachvollziehbarkeit der Vereinbarungen zu gewährleisten. Sobald eine beteiligte Person die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrscht, muss ein Notardolmetscher hinzugezogen werden, um sicherzustellen, dass alle Inhalte vollständig verstanden werden.

Neutralität und Genauigkeit als Grundpfeiler für Notardolmetscher

Beim Notardolmetschen gelten strenge Anforderungen: Dolmetscher müssen in ihrer Arbeit absolut unparteiisch bleiben und dürfen keinerlei persönliche Stellungnahme oder Emotion einfließen lassen. Die Aufgabe von Notardolmetschern besteht ausschließlich in der sprachlichen Vermittlung. Besonders wichtig ist hierbei die Genauigkeit der sprachlichen Übertragung. Juristische Fachsprache zeichnet sich durch hohe Präzision aus, daher können schon kleine inhaltliche Abweichungen rechtlich bedeutsam sein. Auch feststehende Formulierungen, wie sie in notariellen Urkunden üblich sind, müssen vom Dolmetscher korrekt wiedergegeben werden. Darüber hinaus sind auch alle beim Notar tätigen Dolmetscher zur Verschwiegenheit verpflichtet. Alle Informationen, die im Rahmen des Einsatzes bekannt werden, unterliegen der Schweigepflicht.

Bei notariellen Anlässen ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine gründliche Vorbereitung von Notardolmetschern notwendig. Im Gegensatz zu Fachübersetzungen im Bereich Recht bleibt hier keine Zeit zur Recherche während der mündlichen Übertragung. Deshalb müssen bereits vor dem eigentlichen Termin Informationen zum konkreten Vorgang eingeholt werden – etwa um welche Art von Vertrag es sich handelt oder ob ein Entwurf vorliegt. Wenn möglich, kann eine Vorübersetzung angefertigt werden, um den Ablauf zu erleichtern. Ebenso sollte das juristische Fachvokabular aufgefrischt werden. Dazu gehören sowohl Schlüsselbegriffe, wie beispielsweise „Auflassungsvormerkung“ oder „Erbverzicht“, als auch typische Formulierungen aus dem notariellen Sprachgebrauch. Es empfiehlt sich, vorab Notizen anzulegen, um während der Beurkundung schnell und sicher auf relevante Ausdrücke oder Übersetzungshilfen zugreifen zu können.

Dolmetscher haben keine Beratungsfunktion beim Notar – dennoch hohe Verantwortung

Notardolmetscher müssen sich stets ihrer Rolle bewusst sein: Sie sind keine rechtlichen Berater und dürfen nicht interpretieren oder eigene Einschätzungen einfließen lassen. Die Verantwortung für die inhaltliche Richtigkeit liegt beim Notar – nicht dem Dolmetscher. Dennoch tragen Sprachmittler eine große Verantwortung dafür, dass die Beteiligten genau verstehen, was sie unterschreiben. Eine klare Abgrenzung zwischen Sprachmittlung und Beratung ist daher ebenso wichtig wie ein souveräner Umgang mit Unsicherheiten oder Nachfragen.  Bei Unklarheiten können Kunden entsprechende Fragen über den Dolmetscher an den Notar richten, doch niemals sollen Inhalte vom Dolmetscher selbst erklärt oder vereinfacht wiedergegeben werden.

Dolmetschen als integraler Teil der Rechtssicherheit

Das Dolmetschen im notariellen Bereich stellt also eine besondere Form des Dolmetschens dar, bei der sowohl sprachliche als auch juristische Präzision gefragt sind. Nur durch eine sorgfältige Vorbereitung, eine professionelle Haltung und ein sicheres Verständnis der rechtlichen Abläufe kann gewährleistet werden, dass die Beteiligten ihre Entscheidungen auf einer verlässlichen sprachlichen Grundlage treffen können. Notardolmetscher tragen somit wesentlich dazu bei, Transparenz und Rechtssicherheit in mehrsprachigen notariellen Verfahren sicherzustellen.

Sie benötigen Unterstützung bei einer notariellen Angelegenheit? Unsere beeidigten und öffentlich bestellten Dolmetscher stehen Ihnen professionell zur Seite. Auch beim Thema beglaubigte Übersetzungen oder etwa Vertragsübersetzungen können wir Ihnen verlässlich weiterhelfen.

 

Bild: Carrie Allen, usplash.com